WEROTH Männerchor „Frohe Stunde“ hatte die Ateneo Chamber Singers von den Philippinen zu Gast
Chormusik der Spitzenklasse erlebte ein begeistertes Publikum bei einem Konzert des Männerchores „Frohe Stunde“ in Weroth. Top Act des Abends war ein Chor von den Philippinen.
Ein traumhafter Chor, ein Duo der Spitzenklasse und ein blenden aufgelegter Veranstalter sind mit stehenden Ovationen eines mehr als dankbaren Publikums bedacht worden. Lohn für einen Konzertabend der Superlative.
Der Männerchor „Frohe Stunde“ Weroth hatte unter Leitung von Dirigent Jens Röth zu seinem vierten Konzert mit einem ausländischen Ensemble eingeladen. Nach Chören aus den USA, Tschechien und Lettland war nun ein Chor von den Philippinen zu Gast. Doch nicht irgendein Chor, sondern die „Ateneo Chamber Singers“ unter der Leitung von Jonathan M. Velasco. 2001 von Absolventen des Ateneo College Glee Club in Manila gegründet, hat sich dieser Chor auf den größten Festivals der Welt behauptet. So gewann er den ersten Preis der World Choir Games in Riga/Lettland, des renommierten Festivals in Tolosa/Spanien sowie den Gesamtsieg beim internationalen „Harmonie-Festival“ in Lindenholzhausen.
Als guter Gastgeber bereitete die „Frohe Stunde“ die Bühne für das Konzert mit Werken zweier zeitgenössischer Komponisten. „Kyrie“ von Piotr Janczak und „Ubi caritas“ des norwegischen Komponisten und Pianisten Ola Gjeilo leiteten über zu dem wunderschönen Volkslied von Friedrich Silcher „O wie herbe ist das Scheiden“ und aus „Le premier livre de Chansons“ von Orlando di Lasso das „Bonjour, mon coeur“.
Wunderschöner Kontrast
Einen wunderschönen Kontrast zu den Männerstimmen bildeten Lea Wagenbach am Klavier und ihr Partner an der Klarinette. Sie begeisterten mit vier Sätzen aus „Grooves“, „Bop“, „Hocket and Rock-it“, „Sultry Waltz“ und „Bulgarien Blues“ von Philip Parker. Die philippinischen Gäste, die in Familien des Werother Männerchores untergebracht waren, eröffenten den Abend mit zwei Stücken aus dem 15. Jahrhundert: „O Sacrum Convivum“ (O heiliges Abendmahl) von Thomas Tallis und „Si´o esca vivo“ von Orlando di Lasso. Das Publikum spendete stehende Ovationen. Und traumwandlerisch bewältigten die knapp 40 Sängerinnen und Sänger auch die folgenden Stücke wie „Darthulas Grabgesang“ von Johannes Brahms, „I have an invitation“ von Vytautas Miskinis, „O Magnum Mysterium“ von Morten Lauridsen, „Ama Mi“ von de Guzman und „Juan 14“ von Mary Katherina Trangco.
Auf diesem sehr hohen Niveau ging es auch nach der verdienten Pause weiter, wenngleich die Auswahl der Stücke etwas lockerer war. Die „Frohe Stunde“ zeigte sich sehr entspannt mit „La-Le-Lu“ in einer Bearbeitung von Kurt Gerhard, „Dat Wasser von Kölle“ von den Bläck Föös und dem mexikanischen Volkslied „La Cucaraca“ in einer Bearbeitung von Karl-Heinz Jäger. Dieser Lockerheit wurden von den philippinischen Gästen mit Volksliedern und Kinderliedern gerne aufgenommen. Darunter „Padsalamat“ von Nilo Alsal Il, das philippinische Liebeslied „Dahil sa lyo“ oder „Leron Leron Sinta“ in einem Arrangement von Saunder Coi. Noch einmal kamen die Sänger der Frohen Stunde auf die Bühne, um gemeinsam mit den Gästen „Bei nächtlicher Weil“ zu singen und am Ende einen frenetischen Applaus entgegenzunehmen – für einen wunderschönen Chorabend der Superlative.
Von Klaus-Dieter Häring
Nassauische Neue Presse
(Foto: Klaus-Dieter Häring | Die „Ateneo Chamber Singers“ von den Philippinen begeisterten unter der Leitung von Jonathan Velasco.)