Quartonal und die Choryfeen gastieren frenetisch bejubelt beim MGV Frohe Stunde Weroth
Weroth. Die „Frohe Stunde Weroth“ hatte am Samstagabend zum zehnten Mal – im Turnus von zwei Jahren – zum Herbstkonzert in das heimische Bürgerhaus eingeladen. Den Konzerten des Werother Männerchores eilt der Ruf höchster Qualität voraus. Die diesjährige Veranstaltung zum runden Jubiläum ist dem selbst auferlegten Anspruch über alle Maßen gerecht geworden. 350 Besucher im restlos ausverkauften Haus erlebten drei Stunden lang einen chormusikalischen Höhepunkt, der sich – nicht nur in unserer Region – schwer toppen lässt.
Es waren die singenden Gäste, die den Abend, bei dem Johannes Hannappel als eloquenter Moderator durch das Programm führte, für die Freunde niveauvollen Chorgesanges zu einem unvergesslichen Erlebnis werden ließen. Die Gäste waren zum einen die Choryfeen aus Staudt, ein mehrfach preisgekrönter Frauenchor, der unter der musikalischen Leitung von Jessica Burggraf steht. Mit dem Vokalensemble Quartonal standen vier Männer auf der Bühne des Bürgerhauses, die von der Kritik schon in die Nähe der legendären King´s Singers gerückt wurden. Als Gastgeber setzte aber auch der MGV Frohe Stunde Weroth Maßstäbe im Männerchorgesang. Mit ihrem Chorleiter Jens Röth an der Spitze zelebrierten die 40 Sänger Chorgesang wie Orgelklang. Jens Röth kann mit einem hervorragend situierten, stimmlich ausgeglichenen Männerchor kokettieren, der seinesgleichen in der Region suchen muss.
Jessica Burggraf hat die Choryfeen zu einem Frauenchorensemble geformt, das durch eine ausgeprägte Disziplin und Präzision im Gesang besticht. In Weroth begeisterte der Staudter Frauenchor, der jüngst beim Leistungssingen „Let´s Sing 2016“ mit einem Golddiplom dekoriert wurde, mit brillantem Gesang. Die Damen, die – angesteckt durch ihre Dirigentin – vor Sangesfreude nur so sprühten, bewegten sich höchst elegant und souverän fast ausschließlich im englischsprachigen Repertoire. Bei der Zugabe lief es so manchem Zuhörer „heiß-kalt“ den Rücken runter.
Quartonal, das ist Kunstgenuss mit vier Stimmen, der keine Wünsche offen lässt. Das norddeutsche Quartett versetzte die Zuhörer im Bürgerhaus von Weroth mit seinen Darbietungen ein ums andere Mal in helle Verzückung. Das war Stimmakrobatik im allerbesten Sinne, gepaart mit einem gehörigen Spaßfaktor, der aber zu keiner Zeit ins Banale abdriftete. Das begeisterte Publikum applaudierte Quartonal in die Verlängerung. Die frenetisch bejubelten Zugaben der vier Ausnahmesänger mündeten am Ende in das gemeinsam mit den Gastgebern aus Weroth gesungene, Elegie geladene Stück „Rosemarie“ und beschloss einen Konzertabend, der bei den Zuhörern sicherlich noch lange nachklingen wird.
Von Hans-Peter Metternich
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