MGV „Frohe Stunde“ Weroth gewinnt in Verona Silber-Diplom. Nach Erfolgen in Prag (2007) und Barcelona (2011) gewannen die Sänger aus Weroth mit ihrem Chorleiter Jens Röth jetzt im italienischen Verona ein Silberdiplom.
Weroth. Bei der 24. Ausgabe des „Concorso Internazionale di Canto Corale“ stellte sich die „Frohe Stunde“ im Rahmen des renommierten und hochkarätig besetzten zweitägigen Wettbewerbs einer siebenköpfigen internationalen Jury. Diese bewertete die Gesamtleistung des Chores aus Weroth mit der Note „Sehr gut“ und honorierte den rund 20-minütigen Auftritt mit einem silbernen Diplom.
Den Kriterien eines komplexen Reglements folgend, waren insgesamt fünf Stücke unterschiedlichster Epochen und Komponisten vorzutragen. Auf Erasmus Widmann („Wohl auf ihr Gäste“), folgten Palestrina („Soave fia il morir“), Mendelssohn-Bartholdy („Periti autem“), Hugo Distler („Der Tambour“) und Piotr Janczak („Kyrie“). Dabei wurden die schwierigen akustischen und räumlich beengten Bühnenverhältnisse im Teatro Nuovo von Verona für Sänger und Chorleiter zur echten Herausforderung. Zudem musste der Chor ohne die sonst übliche Stellprobe auskommen, die vom Veranstalter aus unerfindlichen Gründen unterbunden wurde. Umso erfreulicher war, dass dem MGV „Frohe Stunde“ dennoch ein überzeugender Auftritt gelang.
Bei der Siegerehrung im prachtvollen Teatro Filarmonico wurde die Wertigkeit des silbernen Diploms noch einmal besonders unterstrichen, denn im Gesamtklassement der 23 Teilnehmer aus aller Welt fand sich die „Frohe Stunde“ im oberen Drittel wieder.
Die fünf Gewinner eines goldenen Diploms (Chöre aus Ungarn, China, Deutschland/Kinder- und Jugendchor Magdeburg, Kroatien und Italien) bildeten dabei eine Klasse für sich. Sie intonierten im Anschluss an die Preisverleihung noch Kostproben ihres Könnens und damit nach dem Eindruck vieler Zuhörer zumindest teilweise „Musik von einem anderen Stern“.
Die Wertung der Jury von Verona macht deutlich, dass die „Frohe Stunde“ als Männerchor im Wettbewerb mit Chören ähnlicher Struktur bei objektiver Beurteilung international mithalten kann. Dass hier schlüssig und für jeden nachvollziehbar geurteilt wurde, beweist im Übrigen gerade die Vergabe der Golddiplome vornehmlich an Kinder-, Jugend und Kammerchöre. Damit wurde dem offenkundigen Leistungsgefälle zwischen Laienchor und semiprofessionellem Ensemble in angemessener Form Rechnung getragen.
„Wir sind stolz und froh“, so betonten viele der 36 Sänger, „dass es uns als dörflich gewachsenem Chor zum wiederholten Mal gelungen ist, mit Engagement, gesundem Ehrgeiz und insbesondere der herausragenden musikalischen Führung unseres Chorleiters Jens Röth eine internationale Jury zu überzeugen.“ Denn es gab ja auch einige Bronzediplome und für zwei Chöre anstelle eines Diploms lediglich eine Teilnahmebestätigung.
Nach einem Empfang durch den Bürgermeister im Rathaus der Stadt Verona, der Siegerehrung und einem kleinen Imbiss „pilgerten“ die Teilnehmer aus aller Herren Länder zum Abschluss in die weltberühmte Arena von Verona, um den Wettbewerb offiziell mit einem gemeinsamen Liedvortrag zu beenden.
Inoffiziell beendete die 56 Mann starke Reisegruppe aus dem Westerwald ihren viertägigen Aufenthalt in Italien zunächst mit einem mediterranen Abendessen in Garda am gleichnamigen See. Bei der Heimkehr in Weroth gab es Glückwünsche von der Gemeinde durch Bürgermeister Frank Reusch im Vereinslokal. Der Erfolg wurde noch kräftig gefeiert.
Von Klaus-Dieter Häring
Artikel: http://www.fnp.de/lokales/limburg_und_umgebung/Erfolgreich-aus-Verona-zurueck;art680,437690
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