Es war ein wirklich fantastischer Chorabend in Weroth, der so wunderschön das alte Klischee widerlegte, dass die Jugend nicht für den Chorgesang zu begeistern ist.
Weroth. Es war ein wirklich fantastischer Chorabend in Weroth, der so wunderschön das alte Klischee widerlegte, dass die Jugend nicht für den Chorgesang zu begeistern ist. Den etablierten Chören sei an dieser Stelle schon mal eine Entschuldigung gesagt, aber der Chorgesang der Jugend übertraf an diesem Abend alles und wurde auch vom Publikum mit einem frenetischen Applaus belohnt, den sich der Konzertchor der Verbandsgemeinde Wallmerod beim Konzertabend der „Frohe Stunde“ unter der Leitung von Jessica Burggraf mehr als verdiente. Der Spaß am gemeinsamen Singen war der Chorleiterin und den jungen Chormitgliedern am Gesicht abzulesen und wurde durch fantastischen Chorgesang und Vortrag dokumentiert. „Spaß pur“ herrschte unter anderem bei „Dancing Queen“ von Abba, dem mehr als lockeren Stück aus der gleichnamigen Zeichentrickserie „Flintstones“, bei dem auch der Ruf nach Wilma und das weltbekannte „Yabadabadu“ nicht fehlen durften. Der Chor kam dann auch um die frenetisch geforderte Zugabe nicht herum.
„Neues und Bewährtes“
Eingeladen hatte der Gastgeber für diesen Abend unter dem Motto „Neues und Bewährtes“. Und was dann auf das erwartungsvolle Publikum im voll besetzten Bürgerhaus musikalisch „niederprasselte“, war mehr als Werbung für den Chorgesang, wozu auch die beiden etablierten Männerchöre „Frohe Stunde“ unter der Leitung von Jens Röth und der Männergesangverein „Frohsinn“ aus Baiertal unter der Leitung von Stefan Kistner ihren Teil beitrugen.
Los ging es an diesem unterhaltsamen Abend mit dem Veranstalter und „Musica, die ganz liebliche Kunst“, womit gleich ein erstes „Schmankerl“ gesetzt wurde. Der Chor versetzte das Publikum mit dem interessanten Stück „Pseudo-Yoik NT“ von Jaakko Mäntyjärvi in die Welt der Rentiere, des Packeises und der Ureinwohner, optisch untermalt durch die entsprechende Kopfbedeckung, die Chorleiter Jens Röth würdevoll trug. Eine Herausforderung, die der Chor annahm und auch hervorragend umsetzte.
Dann lag es am Konzertchor Wallmerod, das Publikum mit seinem ersten Teil in Verzückung zu versetzen. Mit Gospel, Stücken aus Musicals oder Werken von Billy Joel wie „And so it goes“ gelang es dem Chor, einen voluminösen Klang zu zaubern, der auch mit seinen Männerstimmen das Publikum begeisterte, die im Anschluss zu hören waren.
Außergewöhnliches Stück
Toll war auch der Männergesangverein Baiertal, der gemeinsam mit der „Frohen Stunde“ am Deutschen Chorwettbewerb in Dortmund teilgenommen hatte. Eindrucksvoll wurde er seinem Ruf, einer der besten Chöre Süddeutschlands zu sein, vollauf gerecht. Dirigent Stefan Kistner verstand es, seine Sänger sicher zu führen, so wie beim außergewöhnlichen Stück „Sunt lacrimae rerum“ von Carl Orff, für das der Chor auch einen Sonderapplaus bekam. Auch die Rubrik „Überraschungsgäste, sehen, hören und staunen Sie“ sollte es in sich haben. Und das Publikum staunte nicht schlecht, als da vier junge Damen aus Weroth als Quartett auf der Bühne erschienen. Linda Malm, Marie-Christine Weimer, Johanna Kaiser und Michelle Hannappel zogen das Publikum von der ersten Sekunde und dem ersten Ton eines wunderschönen Vortrages an in ihren Bann. „Seasons of Love“ von Jonathan Larson in einem Arrangement von Roger Emerson und „Make you feel my love“ von Bob Dylan in einem Arrangement der „Mitsängerin“ Linda Malm ließen einen begeisterten Applaus folgen. Den Schlusspunkt setzte dann die „Frohe Stunde“, die ihren Vortrag mit dem bekannten „Liedle, Liedle“ von Wilhelm Fritz beendete.
Von Klaus-Dieter Häring
Artikel: http://www.fnp.de/lokales/limburg_und_umgebung/Weroth-erlebt-fantastischen-Chorabend;art680,231326
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